Zum Abschluss der Geburtstagswoche des ökumenischen Kirchenladens fand im Gemeindehaus der Luthergemeinde ein Vortrag über das neue Brot-für-die-Welt Projekt statt. Kuba - geteiltes Wissen, doppelter Ertrag, so ist der Titel der diesjährigen Sammelaktion, die am ersten Advent beginnt und ein Jahr lang dauert. Wie bei allen Projekten wurde auch dieses durch eine kirchliche Organisation vor Ort vorgeschlagen. Diesmal handelt es sich um eine Genossenschaft aus kleinbäuerlichen Betrieben. Da die Schulbildung in Kuba gut und erfolgreich vom Staat durchgeführt wird - die Analphabetenquote liegt bei unter einem Prozent - konzentrieren sich die Hilfsorganisationen auf den Aufbau landwirtschaftlicher Strukturen mit dem Ziel einer Selbstversorgung. Beispiele aus dieser Genossenschaft zeigen, wie gut das schon gelungen ist. Leonel Sánchez hat staatliches Brachland gepachtet, gerodet und hält sich nun Pferde, Ziegen, Rinder, Schafe und Hühner. Es gibt Fischteiche und sogar eine Biogasanlage. Seine Frau Marilemis betreibt einen Gemüsegarten. So wie sie am Anfang Hilfe brauchten, geben sie heute ihr erworbenes Wissen bei regelmäßigen Treffen an andere weiter. Im Zentrum Lavastina, das organisatorische und finanzielle Unterstützung anbietet, arbeitet Roberto Prior, der Kochkurse anbietet und dabei schon verloren geglaubte Gemüsesorten wieder belebt, ebenso wie alte Methoden der Haltbarmachung, etwa mit Essig. So werden die Menschen in die Lage versetzt, für sich selbst zu sorgen und zur größte Freude aller Mütter, werden die Kinder wieder satt. Den Überschuss in Hof und Garten verkaufen die Bauern und können sich so ein bescheidenes Sparvermögen zulegen und haben keine Angst mehr vor Missernten oder Krankheit. Darüberhinaus wird in den Schulen inzwischen auch Agrartechnologie und Ernährungswissenschaft gelehrt und so ein weiterer Grundstein für die Zukunft gelegt. Pfarrer Lausch machte auch klar, dass mit relativ kleinen Summen in Kuba viel erreicht werden kann. So reichen 29€, um eine ganze Dorfgemeinschaft mit Saatgut für die fünf wichtigsten Gemüse- und Getreidesorten zu versorgen. Alle erwirtschafteten Produkte sind zudem mit dem Eurobiosiegel versehen, weil Kunstdünger und Spritzmittel schlichtweg zu teuer sind.
Nachdem Herr Lausch alle Fragen aus dem etwa 20köpfigen Publikum beantwortet hatte, lud das Kirchenladenteam ihn und alle anderen zum offiziellen Geburtstagsempfang in den Kirchenladen. Dort warteten schon einige weitere Gratulanten und zu den insgesamt etwa 30 Gästen stieß auch der Weihbischof des Bistums Hildesheim, Nikolaus Schwerdtfeger, und gratulierte Kreuz&Quer sehr herzlich zu den ersten fünf Jahren seines Bestehens. Alle Anwesenden sangen - wie auch vor fünf Jahren - den Kanon "Lobet und preiset ihr Völker dem Herrn" und freuten sich über den großartigen Erfolg. Frauke Duckstein, erste Vorsitzende des Vereins ökumenischer Kirchenladen e.V., erinnerte an die vielen Unkenrufe zu Beginn der Arbeit rund um den Kirchenladen und dankte allen MitarbeiterInnen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, dass diese sich nicht erfüllen. Trotz aller Unterschiedlichkeit haben gute Begegnungen zu Freundschaften geführt und das Verantwortungsgefühl aller trage und stütze den Laden. Sie freue sich mit allen auf die nächsten mindestens fünf Jahre. Im Anschluss wurden bei Wein, Saft, Wasser und Canapés schon Pläne geschmiedet und alle Anwesenden feierten fröhlich Geburtstag.
Mit der Lesung von Inge Meyer-Dietrich hatte die Geburtstagswoche begonnen, mit 5 % Aktionen und Solibrotverkauf - 2 mal 25 Brote aus der Bäckerei Schwieter gingen weg, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln - wurde sie fortgeführt und mit dem Vortrag von Pfarrer Lausch und dem anschließenden Empfang ging die Festwoche gut zu Ende.
Der ökumenische Kirchenladen Kreuz&Quer bedankt sich bei allen Gratulanten, Helfern und Freunden.
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07.11.2013
Kategorie: Laden