6. Andacht 30. Dezember 2022
An der Krippe ENTFACHT

Nicolai-Chor: Feliz Navidad
Begrüßung:
Gebet:
Du liebevoller und unergründlicher Gott,
ganz tief scheint dein Licht hinein in unsere geplagten Gemüter.
Du willst uns trösten und retten, lieben und heilen.
Du selbst hast dich gezeigt in Jesus Christus, dem Herrn und Heiland und Licht der Welt.
Mache in unseren aufgeschreckten Herzen und Seelen den Weg frei für ihn.
Lass deinen Christus in uns ankommen.
Mit Frieden und Ermutigung. Mit Wegweisung und Hoffnung.
Mit Klarheit und Segen.
Amen
Lied: EG 603 Ins Wasser fällt ein Stein
Gedanken Teil 1:
Liebe an der Krippe „Entfachten“,
denn so lautet ja das spezielle Motto in diesem Jahr. An der Krippe entfacht. Da legt es sich nahe zu fragen und zum Überlegen anzuregen.
„Ein Funke, kaum zu sehn, entfacht doch helle Flammen“. Das Weihnachtsfest liegt nun schon wieder hinter uns. Immerhin: fast wie früher konnte es begangen werden, ohne große Abstände, ohne staatliche Auflagen. Also „same procedure as every year?“ Dann bis zum nächsten Mal und zwischendurch leben wir so wie immer…
als wenn nichts gewesen wäre?
Oder hat das Christfest, wie es ja auch sehr schön und eigentlich heißt, etwas ausgelöst in uns? Hat es Glauben entfacht in uns? Wir sehen die vertraute Szene hier und können noch einmal in sie eintauchen. Hirten finden sich ein, Sterndeuter nähern sich Maria und Joseph mit dem Christuskind. Und wir sind auch da und gehören dazu. Allen Menschen gilt die geradezu unglaubliche Botschaft: Euch ist heute der Heiland geboren!
In diesem einen Menschen Jesus von Nazareth erfüllt sich alles, was wir Menschen von Gott hoffend erwarten und worauf zuvor so viele im Gottesvolk sehnsüchtig gewartet haben. Er ist es! Dieser Eine!
Und das bedeutet dann ja im Umkehrschluss: niemand sonst! Auf wen wollen wir also noch warten, der uns den barmherzigen und allmächtigen Gott noch näher bringen könnte?
Genau das von ganzem Herzen zu glauben ist, als wenn ein kleiner Funke in dir genügt, um Gottvertrauen in dir zu entzünden und Gottes eigener Geist, hebräisch Ruach, Windhauch, es dann entfacht.
Nicolai-Chor: Lord, reign in me
Gedanken Teil 2:
An der Krippe kann Gottvertrauen tatsächlich entfacht werden. Denn wir sehen: Jesus teilt wirklich unser Dasein als irdischer Mensch. Nicht nur zum Schein, nicht bloß einfach so, sondern echt und ganz und gar und letztlich mit dem bitteren Preis, für Glaube, Hoffnung und Liebe sogar das Leben zu lassen. Das Holz, aus dem die Krippe gebaut ist, stammt gleichsam vom selben Baum wie das des Kreuzes auf Golgatha. Und das Licht der Osterkerze bescheint schon den Stall zu Bethlehem. Jesus wird geboren, um Gottes nicht endende Liebe uns zu zeigen. Durch Krippe und Kreuz wird er uns zum Erlöser und Heiland.
So schwer zu glauben ist das letztlich gar nicht. Und es ist auch weder naiv noch blöd, weder altbacken noch kindisch. Wer der weihnachtlichen Botschaft traut, in dem kann Gottes Geist den kleinen Glaubensfunken entfachen.
Nur darfst du dazu nicht bei der diesjährigen Titelseite unserer Tageszeitung am 24.12. hängenbleiben. Da stand groß beschrieben, was Weihnachten sei: wir feiern die Wintersonnenwende und dass der Weihnachtsmann kommt. Oder auch nicht. Kein Jesus war zu sehen und kein Stall, so wie zu Ostern auch weder Kreuz noch offenes Grab. Vordergründig aber wird kein Gottvertrauen entfacht, das geht nur tiefgründig.
Willst du zum Original, blättere also geschwind weiter und stell dich zur Krippe. Dort ist Weihnachten zwar nicht seicht und dudelig, dafür kriegt dein Glaube Tiefgang und dein Leben Fundament. Lass Gott nur machen und deinen Glauben entfachen, an der Krippe und dann an Kreuz und Osterkerze.
Amen.
Vater unser
Segen
Nicolai-Chor: May the Lord send angels
Verantwortlich: Kirchengemeinde Schlewecke-Göttingerode,
Pfarrrer Martin Fiedler