3. Andacht 9. Dezember 2022
An der Krippe entfacht und entflammt

Gottes Liebe bei den Menschen
Begrüßung:
Chor: Süßer die Glocken nie klingen
D: Kürzlich las ich von einem Menschen, der unter dem Titel: Wie die Vorfreude auf Weihnachten mich wieder entflammte von seinem neuen persönlichen Zugang zum Fest erzählte. Nicht ungefährlich diese Wortwahl, denn wenn vom Entflammen in Verbindung mit Weihnachten die Rede ist, wird unsere Feuerwehr regelmäßig sehr hellhörig/ nervös. Doch Spaß beiseite: ein immer neues Aufflammen und Anfachen der Lust und Freude auf Weihnachten täte uns und dem Fest wohl sehr gut, denn von Jahr zu Jahr nehme ich immer mehr Menschen wahr, die mit Weihnachten ein Problem haben und darin mehr eine Belastung, eine große Verlegenheit/ Bedrängnis sehen! Wie schön, wenn wir uns doch immer wieder noch ein wenig mehr für diese Festzeit erwärmen könnten, wenn wir uns in frostigen Zeiten wie diesen (nicht nur jahreszeitlich kühlen Tagen) Herzen und Seele erwärmen ließen von diesem herrlichen Glutkern, der Jesu Niederkunft/ Geburt innewohnt, denn: was nützt uns der ganze äußere Schein, wenn kein Feuer in uns brennt!?
R: Gottes himmelstürzende(r) Annäherung(-sversuch) an uns ist stets brandaktuell. Sollte er das nicht ganz persönlich bei uns wahrmachen (wollen/ können), was er einmal so als seine“ Mission“ ansprach: Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon überall brennt? (Lukas 12, 49) Und sollten wir das nicht immer neu erleben, wenn wir ihn aus-reden und uns an-sprechen ließen, was den beiden (Emmaus)Jüngern zu Ostern widerfuhr und sie derart davon berichten ließ: brannte nicht unser Herz (als er mit uns redete)? Diese und andere seiner Worte und Taten sind bis heute richtige „Brandsätze“/ Brand-Sätze, die uns für den lebendigen Gott Feuer und Flamme werden lassen möchten, auf das ganz viele Geist- und Lebensfunken überspringen! Erst wenn der Funke überspringt, kann man für eine Sache brennen.
S: Das Schlüssel-Stichwort unserer Krippen-andachten ENTFACHEN soll uns wohl heuer neu weihnachtlich(es) Feuer fangen lassen, denn der Gott, dem wir unseren Glauben/ vollstes Vertrauen schenken wohnt im/ schenkt das Feuer, auf das wir für ihn und mit ihm brennen! Also dann: Wunderzeit im Rosengarten, Wintertreff lockt nebenan. Mancher kann es kaum erwarten, dass man´s sehen, schmecken kann. Nachricht von der Ohnmacht Macht als Friedenskind zur Welt gebracht, an Harzburgs Krippe neu entfacht.
R: Tatsächlich, auch, wenn sich Weihnachten für etliche nur noch wie ein Aschehaufen/ Traditionsrest oder Altbestand anfühlt, es enthält immer noch viel Glut darunter und jederzeit kann für uns das Feuer der Liebe Gottes neu ausbrechen/ sich zeigen und sich seine Leidenschaft für unsere Welt neu entfachen. Machen wir an jedem Freitag neu die Probe aufs Exempel, damit wir das erleben können:
Chor: Ein Funke kaum zu seh’n,
Entfacht doch helle Flammen
Und die im Dunkeln steh'n
Die ruft der Schein zusammen.
Wo Gottes große Liebe
In einem Menschen brennt
Da wird die Welt vom Licht erhellt
Da bleibt nichts, was uns trennt
EG 603 Vers 2, T: Manfred Siebald 1973 Nach dem englischen "Pass it on"
M: Kurt Kaiser 1965
D: Einmal mehr wollen wir uns nun mit unserem großen Gott, der uns kleine Leute nicht verschmäht, hier um die Harzburger Krippe im Rosengarten „heiß und innig“ verbinden und unter seinem “Namensdach“ uns mit aller Welt versammeln: im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Lied: Eine wundersame Zeit T: Dieter Storck M: Siegfried Fietz
Impuls: Feuer und Flamme für Gott
D: Schwer entflammbar! Wunderbar, wenn das als eine Qualität auf Stoffen und Teppichböden vermerkt ist – da soll das Feuer keine Chance haben! Schwer entflammbar – leider Gottes aber sind es so viele Menschen, wenn es um die Leidenschaft des Glaubens durch und für Gott geht. Ab einem gewissen Glaubensenthusiasmus ergeht sofort der Vorwurf, leicht fanatisch, also viel zu feurig für Gott Partei zu ergreifen. Jedem Fußballfan wird mehr Vereins- und Sportbegeisterung zugestanden als einem Menschen von heute, der richtig für Gott brennt!? Wo sind wir hingekommen? Wieso darf man für den Allergrößten nicht mehr die allergrößte (Zu-)Neigung an den Tag legen und brennend an IHM interessiert sein?
S: Der geniale Mathematiker Blaise Pascal wurde jedenfalls in einem mystischen Moment von Gott „brennend/siedend heiß“ „erwischt“ und hielt dies in seinem Gedenkblatt (Memorial) seit dieser Stunde von sich fest – sein Diener fand diesen Zettel nach seinem Tod heimlich in sein Gewand eingenäht. Und da hieß es doch (in Auszügen) tatsächlich: Feuer - Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Philosophen und Gelehrten. Gewissheit, Freude, Frieden. Jesus Christus. Ich habe mich von ihm getrennt, ich habe mich ihm entzogen, habe ihn verleugnet … Möge ich niemals von ihm getrennt sein. Ewige Freude für einen Tag der Mühe auf Erden. Freude, Freudentränen.
Sein ganzes weiteres Leben wurde auf das Stärkste geprägt von seinem Wiederfinden Gottes in diesem lodernden Moment. Trotz seiner großen naturwissenschaftlichen Auffassungsgabe blieb er immer ein „Intensivchrist“ der nie einen Hehl daraus machte!
R: Schön, dass Weihnachten als Gottes einzigartiger „Eintritt“ in unsere Welt zum Feuerfangen gut ist: klein, aber oho… als Funke, kaum zu seh´n. Feuer vom Himmel als Energieträger für uns zugunsten von Glaube, Liebe und Hoffnung… mehr und mehr! Man weiß doch: der kleinste Funke kann die größten Feuer entfachen, kann (ent)zünden und zum Brandherd werden. Und damit sind jetzt nicht die geschätzten 12000 Brände von Adventskränzen und Christbäumen jährlich gemeint. Sondern das ist damit gesagt, wovon ein Buchtitel von Jörg Zink zum Leben des weihnachtlich Neugeborenen Bände spricht: Jesus. Funke aus dem Feuer. Und wovon etliche Liedschöpfungen der jüngsten Zeit so singen: > Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe. Einer hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell. // > Ich bin Feuer und Flamme für Jesus Christ, weil er das Feuerzeug der Liebe ist. Er entzündet mich und steckt mich an, dass ich die Flamme weitergeben kann. // > Ich bin Feuer und Flamme, Feuer und Flamme, Feuer und Flamme, Jesus für dich! Du setzt mein Herz in Brand, deine Liebe steckt mich an.
D: Advent und Weihnachten machen wir hoffentlich nicht nur viel(e) Licht(er) an, sondern werden auch selbst illuminiert/ zum Licht/ und feurig inspiriert: mach es wie Gott: werde (Mit)Mensch! Immanuel: Gott ist mit uns, das ist nicht nur Jesu prophetisch vorhergesagter Name, das ist sein Lebensprogramm und zugleich aller Christen Markenzeichen, um ganz nachdrücklich mit dem eigenen Leben an IHN zu erinnern. Das möge doch bitte schön allen Menschen hell und freundlich, aber auch feurig-hochgradig von Gott vermittelt werden: steht auch uns/ mir zur Seite, dass er treu mich leite an der lieben Hand! Gäbe es denn etwas Wichtigeres, für das wir uns so brennend interessieren sollten? Gibt es denn irgendetwas Besseres, dem man sich mit jeder Faser seines Lebens in den Dienst stellen kann? Müssen wir uns dafür wirklich schämen oder von einer religions-müden-glaubens-abgeneigten Zeit wirklich einschüchtern lassen und das Feuer des Glaubens „austreten“ lassen?
S: Ich erlebe diese „schönste Bescherung“ Gottes für alle Welt mit seinem „Sohnemann“ jedenfalls so, dass sie mich zum Lodern bringen möchte. Die großartigste Geschichte, die je aufgeschrieben und erzählt wurde (Martin Walser)… sprüht nur so Funken der Liebe Gottes, mit der er uns alle aufgesucht hat, um sich mit allem, was sein ist, in unser Leben einzubringen! Schade, wenn wir dafür nicht empfänglich und gar nicht entflammbar wären, sondern all das Schöne und Gute darin nur an uns abperlen ließen. Weihnachten kommt doch eigentlich wie ein globales Lagerfeuer daher, dass Menschen in aller Welt (wie uns heute Abend) „magisch“ anzieht und zusammenrücken lässt, damit wir uns von seiner Wärme miteinander durchdringen lassen. Quasi als ein brennender Dornbusch des Neuen Bundes, als eine unaufhörliche „Feuerstelle“, durch die sich Gott heilig offenbart, wie er für uns brennt! Ist das nicht immer wieder neu packend/ ergreifend/ energiegeladen? Kaum zu fassen, wie liebevoll Gott uns nachgeht, damit wir nicht in unser Unglück laufen!
R: Weihnachten heißt für mich: Gott gibt uns niemals verloren, und, wenn es noch so schlecht für uns aussieht. ER macht niemals Schluß mit uns und dafür gibt er alles. Dafür ist er buchstäblich (sie entschuldigen den englischsprachigen Ausdruck, der im Sport für höchste Leidenschaft verwendet wird) on fire! Und darum ist Weihnachten gewissermaßen ein flammender Appell, sich von dieser Liebe Gottes zu allen Menschen anstecken = anfachen zu lassen. Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß. Nicolas Chamfort
Und wofür brennen Sie!?
Was nützte uns der äußere Schein, wenn in uns kein Feuer brennt?
Nur wer den Liebesfunken in sich zur hellen Flamme anfacht, der erwärmt, der erleuchtet.
Hat dieses wunderbare Zur-Welt-Kommen von Gottes großer Liebe „mit Hand und Fuß“ uns wirklich je Feuer fangen lassen/ bei uns gezündet?
Oder bleiben wir doch lieber in sicherer Entfernung „für uns“ und feiern weihnachtliche Tage irgendwie auf Distanz zu Gott?
D: Tatsache ist jedoch – und dazu/ dahin gehört doch das Weihnachtsgeschehen der Bibel ganz gewiss - Feder und Papier entzünden mehr Feuer als alle Streichhölzer der Welt. In den letzten beiden Jahren hörten wir vom RKI, das Weihnachten kein Corona-/ Omikron- Feuer entfachen solle! Ob irgendjemand dabei daran dachte, welcher Art Feuer Weihnachten stattdessen in unseren Herzen entfachen möchte? in leichter Abwandlung mit Augustinus gesprochen: in dir soll brennen, was Gott mit der Christgeburt in dir entzünden will. Soweit soll es mit uns kommen, dann hätte unser Leben seine weihnachtliche Bestimmung wirklich gefunden. Geb´s Gott! Amen
Lied: EG 18 Seht die gute Zeit ist nah
Gebet
Vaterunser
Segen
Chor: Fröhliche Weihnacht überall
Verantwortlich: Pfarrer Dirk Westphal
in Zusammenarbeit mit der Neuapostolischen Kirche Gemeinde Bad Harzburg
Chor der Neuapostolischen Gemeinde