7. Andacht 6. Januar 2023
Stern über Bethlehem zeigt uns den Weg

Posauenchor:
Einstimmung bei den Figuren der 3 Weisen
Hier sind drei Menschen auf dem Weg.
Unsere Überlieferung sagt: Es waren drei heilige Könige. Darum heißt dieser 6. Januar in manchen Gegenden Dreikönigstag.
Aber: In der Bibel steht gar nichts von Königen! Auch dass es drei waren, steht dort nicht. Im Matthäusevangelium sind es die „Weisen aus dem Morgenland“. Wie viele? – Wissen wir nicht! Männer oder Frauen? – Wissen wir nicht!
Was wir wissen: Sie folgten dem Stern der sie bis nach Bethlehem in den Stall führte. Dort fanden sie das Kind in der Krippe und dazu Maria und Josef. Sie beteten das Kind an und brachten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Machen wir uns mit den Weisen auf den Weg. Folgen wir dem Stern.
Lied „Stern über Bethlehem“ EG 544, 1-4
Begrüßung:
Herzlich willkommen zur Andacht am Abend Epiphanias-Tags, des Dreikönigs-Tags Herzlich willkommen an diesem besonderen Ort, in dieser besonderen Stimmung hier an der Krippe.
Diese Andacht schließt den Reigen der Andachten an der Krippe in dieser Advents- und Weihnachtszeit ab.
Alle Andachten stehen unter der großartigen und alles aussagenden Überschrift „An der Krippe gedacht“ – in diesem Jahr ergänzt durch eine winzige Änderung: „An der Krippe entfacht“.
Hier an der Krippe fängt es an. Hier an der Krippe wird es ganz deutlich. Im Kind in der Krippe schenkt Gott uns seine große, seine unendliche Gnade. Dafür können wir nur danken. Und mit der Gnade können wir weitergehen zu den Menschen, vom Kind in der Krippe erzählen und da sein für andere.
Um das da sein für andere, besonders für Kinder, geht es in der diesjährigen Aktion der Sternsinger. „Kinder stärken – Kinder schützen“. Lassen Sie uns mit den Sternsingern zusammen singen:
Lied der Sternsinger „Wir bauen Brücken über tiefe Gräben" Daniela Dicker
Sternsinger-Aktion
Caspar:
Wir Sternsinger stehen vor eurer Tür. Erinnert euch: „Lasst die Kinder zu mir!“ hat Jesus gesagt, weil wir Gott wichtig sind: Wir Könige hier und auch sonst jedes Kind.
Melchior:
Ein Kind – wie ein König – darf Gott nahe sein.
Ganz Mensch, ganz vollkommen. Nur von außen klein. Und doch geht es Kindern auf Erden nicht gut.
So oft sind sie Opfer von Hass und von Wut.
Baltarsar:
Und über die Köpfe von Kindern hinweg
wird vieles entschieden, ganz ohne Respekt. Wir wollen, dass Kinder nicht Rechtlose sind. Seid bitte für Unrecht nicht taub oder blind.
Sternträger:in:
So helft uns zu helfen den Kindern der Welt, dass jedes Kind Stimme und Namen erhält,
dass jedes Kind weiß: Wie ich bin, bin ich gut. Gott schenkt mir ein Herz voller Liebe und Mut.
Caspar:
Wer Kinder befähigt zum aufrechten Gehen
kann selber gesegnet aufs Neue Jahr sehen.
So gilt – wie den Kindern – auch euch Gottes Segen. Bleibt in ihm und sicher auf all euren Wegen!
Christus mansionem benedicat Christus segne dieses Haus
und alle, die hier gehen ein und aus.
Melchior:
Wir singen und segnen und sammeln auch heut für Kinder in Nöten, ihr lieben Leut‘.
Sternträger:in:
Da ist zum Beispiel Diva aus Indonesien. Sie ist elf Jahre alt.
Ihr Haus liegt in einer lebensgefährlichen Gegend – direkt neben den Bahngleisen. Nachmittags kann sie in das ALIT-Zentrum gehen, das von den Sternsingern unterstützt wird. Dort kann sie zusammen mit ihren Freunden spielen. Sie lernt, an welchen Orten sie besonders vorsichtig sein muss und wo sie Schutz und Hilfe findet, wenn sie in Gefahr ist.
Baltasar:
Bei euch bleibt der Segen. Wir zieh‘n mit dem Geld, das ihr uns nun gebt für die Kinder der Welt!
Lied „Mache dich auf, werde Licht, zeig der Zukunft dein Gesicht."Thomas Klima
Ansprache:
Noch ganz im Licht von Weihnachten leben wir. Und die Sternsinger erinnern uns daran, dass hier an der Krippe etwas angefangen hat, etwas entfacht wurde, das wir nun weitergeben sollen.
Dazu gehört als Lichtblick in unseren Gemeinden,
dass das Gebot, die Schöpfung zu bewahren, immer kreativer gefolgt wird,
dass Flüchtlinge aus der Ukraine hier bei uns konkret und direkt ein vorübergehendes Zuhause bekommen haben,
dass Mutbürger des freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats sich mehr und mehr wehren gegen Hassreden, Verschwörungsmärchen, gewaltsamen Umsturzplänen für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie.
So scheint das Licht des Wortes Gottes auf unseren Wegen.
Die Weisen haben den Stern gesehen und sind ihm bis zum Stall von Bethlehem gefolgt. Sie haben erkannt, dass sie es mit einem göttlichen Kind zu tun haben, das in eine Welt des Schreckens und der Angst hinein geboren ist und das einen göttlichen Auftrag hat.
Das gewaltig Neue haben sie schon beim Betrachten der Sterne in ihrer fernen Heimat gesehen.
Weil Gott in diesem Kind in der Krippe Mensch geworden ist, haben wir Grund zu ewiger Freude. Hier an der Krippe wird das Feuer von Gottes Liebe entfacht.
Damit ist noch nicht alles gut in unserer Welt. Die Menschen in der Ukraine brauchen weiter unsere Unterstützung und jede Hilfe, die sie bekommen können, um irgendwann wieder in ihrem Land in Frieden und Freiheit leben zu können. Der Einsatz gegen den menschengemachten Klimawandel und für die Bewahrung der Schöpfung muss noch viel weiter gehen. Menschen werden krank, sterben – sie brauchen Unterstützung und Begleitung.
Lassen Sie uns andere Menschen mit der Liebe Gottes anstecken.
Das bringt schließlich das unvergängliche Leben in diese Welt des vielfältigen Elends.
Amen
Lied „Jesus ist kommen“ EG 66, 1-3+8
Fürbittengebet:
Gott, in Christus ist dieser Welt ein Licht aufgegangen.
Er leuchtet auf, der Glanz seiner Gegenwart erlischt nie.
Wir halten diese Welt in dein spätweihnachtliches Licht hinein und bitten:
Für alle, die den Weg und die Richtung verloren haben;
für die, die im Dunklen tappen, und für die,
denen kein Stern mehr aufleuchtet.
Für die, die dich nicht mehr suchen, die nicht nach dir fragen.
Und für die, die durch nichts und niemanden mehr aus der Ruhe zu bringen sind.
Für die Klugen und Mächtigen dieser Welt, die Angst haben
vor dem Verlust von Macht und Einfluss, vor dem Thronwechsel.
Für alle, die sich mit allen Mitteln an sich und ihre Macht klammern
und dabei über Leichen gehen und blind werden
für das Naheliegende.
Für die Menschen, die in der Ukraine,
die so sehr leiden unter dem verbrecherischen Krieg in ihrem Land,
für die, die ihre Heimat verlassen mussten und hier Zuflucht suchen.
Komm mit deiner Macht und deiner Gerechtigkeit,
komm mit deiner Liebe und mit deinem Frieden
und mach dem Grauen ein Ende.
Für unsere Verstorbenen und alle vergessenen Toten.
Nimm sie bei der Hand in der Nacht des Todes,
sei du ihr Morgenstern und führe sie in das Licht,
das nie untergeht.
Gott, Unfassbarer,
du wirst fassbar in Jesus von Bethlehem und Nazareth.
Gib unserer Welt dein Licht.
Leuchte auf in unseren Gedanken und Taten.
Wie die Weisen preisen wir deine Menschenfreundlichkeit,
die aufleuchtet in ihm, Christus, unserem Herrn.
Vater Unser
Segen
Lied „O du fröhliche“ EG 44, 1-3
Verantwortlich: Kirchengemeinde Martin Luther, Propst Jens Höfel